Steine, viele Millionen Jahre alt, vollgesogen mit der Sonne und dem Wind Kataloniens erhielten eine neue Bestimmung – mit Erde zusammengefügt entstanden Mauern, die dem Leben vieler Generationen Raum gaben, getränkt mit den Geschichten all derer, die hier zu Friedens- und Kriegszeiten lebten.
Im ständigen wehrhaften Tauziehen zwischen dem französischen und dem spanischen Herrschaftsanspruch entstand an einer zolleinnehmenden Durchgangsstraße ein herrschaftliches Anwesen mit einer Schutzmauer, Schießscharten, hohen Decken und mit mehreren Kaminen.
Es wurde Veinat d’Amont (katalanisch für „die Häuser auf dem Berg“) genannt oder Le Village Montauriol, denn es war ursprünglich einmal das gesamte Dorf.
Auf alten Karten ist die steile Straße vor dem Tor noch als Durchgangsstraße zu sehen.
Das Mas du Chien Vert wurde mit seinen Grundfesten kurz nach der Kirche (erbaut1100 n.Chr.) errichtet.
Der erste, mittlerweile verstorbene Mann meines Onkels hat das Anwesen erworben zu einer Zeit, als es als hip galt, Ruinen in Südfrankreich zu kaufen. Es war in einem sehr, sehr schlechten Zustand, doch er hatte gestalterische Pläne und die für ein solches Projekt nötige Vorstellungskraft. Ab 1970 wurden alle Freunde dazu eingeladen, hier kostenlos Urlaub zu machen und dabei an dem Anwesen zu arbeiten.
der letzte Bauer (Martin Saquer) ist ausgezogen
Mit 14 Jahren (1976) begann ich in den Schulferien damit, alte, schwere Türen von ihrer jahrhundertealten Patina zu befreien. Dabei wurde auch meine Liebe zu diesem Haus geweckt, und ich habe meinen Onkel seitdem dabei unterstützt, aus der nahezu Ruine ein landschaftsgerechtes Ferien- und Seminardomizil werden zu lassen. Die größeren Arbeiten (Dach, Fenster, sanitäre Anlagen, Pool) wurden von ortsansässigen Handwerkern durchgeführt.
1988, also 20 Jahre nach Erwerb, war ein bewohnbarer, gepflegter Zustand geschaffen
und es wurde erstmals vermietet.
Die Dicke der Mauern zeigt, dass jeder weitere angebaute Raum erst einmal mit Außenmauern errichtet wurde, und über die Zeit wuchs das Anwesen zu der endgültigen Größe heran.
Das Petit Appartement könnte die Keimzelle gewesen sein, denn es ist gut geschützt gegen den Wind und zeigt mit der noch bestehenden Treppe, dass danach die Halle darüber gebaut wurde.
In der Geschichtsschreibung erscheint es erstmalig um 1500 als Herrenhaus des damaligen Landesfürsten als Ort der Rechtsprechung und des Schutzes für umliegenden Bauern. Durch die Ehe des Landesherrn mit einer spanischen Prinzessin war der Frieden mit dem Nachbarland gesichert worden. Im Verlauf der Geschichte war es immer wieder Herrschaftssitz, Zollstation und das Zuhause von bis zu fünf Bauersfamilien.
die große Halle vor der Renovierung
Die große Halle war der repräsentative Ort der Rechtsprechung, es gab zu Beginn keine Bodenfliesen, sondern Holzbohlen am Boden, so dass die Halle mit Hilfe der aufsteigenden Wärme aus dem Pferdestall darunter gewärmt werden konnte.
Gleich anschließend an die Halle wurde die Küche gebaut mit den landestypischen zwei-Feuer-Simsen über Eck. Jede Küche in einem echten Mas der Gegend hat diese Bauweise, um gleichzeitig zu kochen und warm zu halten – ein Hinweis auf die große Zahl der zu verköstigenden Menschen. Das in die Außenmauer eingelassene Steinbecken wurde mit Wasser gefüllt und konnte durch ein Loch in der Wand entleert werden.
Die Küche wie die Halle sind mit ihren bis zu 10m hohen Decken ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Mas als Herrenhaus errichtet wurde. Bauernhäuser waren klein mit niedrigen Decken, man kann sie heute noch als Ruinen um die Außenmauern herum sehen.
Auch Brot wurde gebacken, draußen, im Backhaus im Hof. Das Backhaus wurde erhalten und mit einer Galerie ausgestattet, um über dem Backofen schlafen zu können.
Außer den Menschen hatte auch Tiere ihren Platz im Mas:
Im heutigen Schwimmbad lebten im Erdgeschoss die Ziegen, im ersten Stock war ein Speicher mit einem schrägen Fußboden, dem Erdgeschoss angeglichen. Im Fahrradkeller kann man noch gut die Überreste des Pferdestalls erkennen. In der heutigen Gartenküche hausten die Kaninchen. Das Backhaus wurde letztmalig während des 2. Weltkrieges zum Backen benutzt, danach als Hühnerstall verwendet.
Für Zeiten der Verteidigung gab es neben den unterirdischen Vorratskellern auch einen versteckten Keller - da wo heute die Küche des Grand Appartements ist, stand früher eine Mauer mit einem Podest. Darauf standen Weinfässer, die ein Loch verdeckten, durch das man in einen weiteren Keller gelangte. In Notzeiten wurden dort Saatgut und wichtige Vorräte aufbewahrt, die Öffnung vermauert und durch ein Fass getarnt.
den ländlichen Ausdruck zu erhalten und mit dem für heutige Ansprüche benötigten Komfort zu versehen. Jedes der 4 Appartements hat eine eigene Terrasse, und zusätzlich gibt es Plätze im Garten, die je nach Sonnenstand, Wetter und persönlichen Vorlieben ausgesucht werden können.
Das gesamte Anwesen (4 Appartements, 2 zusätzliche Gästezimmer, die historische Kaminhalle, Veranda, große Halle und Lounge unter dem Dach im Haupthaus, Garten und Atrium-Pool) ist auch für Seminargruppen von bis zu 14 Personen nutzbar.
Unsere Gäste sagen, dass zuerst die große Ruhe auffällt, obwohl es aus dem Dorf im Tal Geräusche gibt. Die alten Mauern vermitteln ein Gefühl von Schutz und Behaglichkeit, so dass viele Gäste zwischen den Ausflügen auch immer einen Tag der Ruhe im Haus und Garten einlegen. An diesen Tagen wird das große Schwimmbad, das liebevoll eingebettet wurde in den halb abgedeckten, ehemaligen Ziegenstall, gern und viel benutzt. Seine Gegenstromanlage ist auch für sportliche Schwimmer eine große Freude. Und wenn die Gegenstromanlage schweigt, ist das Schwimmbad die Oase des Hauses.
Dieses Aquarell wurde anlässlich der Eröffnung des Anwesens im Jahr 1988 in Auftrag gegeben, es ist noch die alte, landestypische Beschilderung darauf zu sehen.
Das Rathaus von Montauriol (rechts neben dem Haus, verdeckt von Bäumen) wurde 2010 nach einem Brand restauriert, und zur Wiedereröffnung übergab mein Onkel das Original an die Gemeinde. Heute ist es im Foyer des Rathauses öffentlich zugänglich zu sehen.
Viele der wunderbaren Fotos auf dieser Seite sind über Jahre hinweg von Heinz Wazinski aufgenommen und gespendet worden. Deine Liebe zu diesem Haus ist in deinen Bildern zu schmecken, dein Talent erfreut uns alle!
Manche Fotos kommen aus der Linse von der Fotografin Andrea Altemüller (die hier gern Urlaub macht und dabei das Fotofestival in Perpignan besucht), andere von Claudia Aigner (die sich beim ersten Besuch so in das Anwesen verliebte, dass sie zur ersten Seminarleiterin hier wurde). Rainer Zweig hat das Aquarell des Backhauses und des Petit Appartements für uns gemalt, die Grundrisse der Wohnungen sind von Annette Kahler, und das Pflaster um das Schwimmbecken wurde von Georg Braun gelegt.
An dieser Stelle sei all den nicht namentlich genannten Helfern und Unterstützern der 70er und 80er Jahre gedacht - so vielen Menschen, die Zeit und Aufmerksamkeit in dieses Projekt gegeben haben. Wer damals helfen wollte, durfte hier kostenfrei Urlaub machen - es war sozusagen ein Crowdfunding-Projekt lange bevor es diesen Begriff gab.
Meine große Hochachtung und Bewunderung gilt Dieter Fischer und meinem Onkel Rainer Kochhäuser, die dieser Vision ihr halbes Leben gewidmet haben.
Dieter atmete gestalterische Vorstellungskraft und Kunstverstand, gefüllt mit einer großen Liebe für ein Anwesen, dessen Seele gespürt werden wollte. Mit unermüdlicher Arbeit hat er das Mas wieder erstehen lassen und er lebte hier bis zu seinem Tode.
Allen voran jedoch danke ich meinem Onkel Rainer, der mir erklärt hat, dass dies kein Haus, sondern eine Liebesaffäre sei. Und genau so ist er mit dem Anwesen umgegangen - ein halbes Jahrhundert lang hat er diesem Ort seine Liebe und Kraft gegeben und dafür gesorgt, dass es in seiner Schönheit erhalten und bewohnt wird. So konnten auch Menschen außerhalb des Dorfes an dem besonderen Charme des Hauses teilhaben. Hunderte von Urlaubsgästen haben hier, Dank seiner Gastfreundschaft, ganz besondere Urlaube verbracht und sich hinter den schützenden Mauern selbst wieder gespürt. Rainer war immer der gute Geist des Hauses, er umsorgte und liebte es, es ist seine "affaire d'amour."
Und heute steht er einhundert Prozent hinter mir, während ich mit seiner Unterstützung aufrecht erhalte, was er geschaffen hat und darüber hinaus mit dem Seminarbetrieb den nächsten Schritt gehe.
Das älteste Anwesen des Dorfes ist die Wurzel von Montauriol,
sein Ursprung, seine Quelle.
Hier können Menschen zu sich, an ihren Ursprung und an die eigene Quelle kommen -
im Dorf am Herzen der Erde.
Es liegt auf einem Hügel, geschützt von wilder Vegetation, ganz so, als sei es über Jahrhunderte langsam aus dem Boden gewachsen.
...
Unser Dorf lehrt uns Geduld. Stundenlang liegen wir im Garten hinter verwitterten Mauern. Hören dem Gebell des Nachbarn zu, der mit unverständlichen, wohl katalanischen Flüchen seine Katzen dirigiert.
Das Dorf heißt Montauriol, und es ist so klein, dass es nicht einmal eine boulangerie gibt.
...
Wir haben Sehnsucht nach unserem Dorf – nach der knorrigen und dornigen Ruhe des Roussillon.
Telefon: +49 (0) 160 92 98 20 86
Ferienhaus im Roussillon
66300
Montauriol
Eure Vermieterin ist
Petra Gregory
findet ihr die Appartements
auch auf
ferienwohnungen.de.
Das Seminarhaus gibt's nur hier!
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